Protestage 2016 in Bremen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Stufen vor der Bürgerschaft sind eine Stolperfalle, da sie nicht markiert sind. Gerade am Rand, wo sie langsam anfangen sind sie leicht zu übersehen. Dieses betrifft alte/gebrechliche Menschen, Menschen mit Sehbeeinträchtigung, aber auch Menschen mit Rollstuhl, Rollator und ähnlichen Hilfsmitteln.

 

 

In den Bussen und Bahnen sind zu wenige Stellplätze für Rollis vorhanden. Möchte man z. B. mit mehreren einen Ausflug machen, ist man sehr eingeschränkt.

 

In Bremen wohnen geflüchtete Menschen in Wohncontainern und Wohnheimen. Unter den 10.000 geflüchteten Menschen in Bremen sind ca. 10% Behinderte Menschen. Es sollen Termine gemacht werden um zu sehen, benötigen diese Menschen z. B. Begleitung um zu entsprechenden Ämtern zu gelangen und welche Hilfen brauchen sie sonst noch? Es ist in dieser Richtung noch nichts passiert.

 

Generell sieht es noch immer mit barrierefreien Wohnraum sehr schlecht aus. Sowohl für geflüchtete, wie auch für alle anderen muss es barrierefreie Wohnungen geben, die auch bezahlbar sind.

 

 

Joachim Steinbrück. Spricht über Koschnik und dass dieser Bereits vor 11 Jahren davon sprach, dass alle Bürger, ob Jung oder Alt, Frauen und Männer, Behinderte und nichtbehinderte gleich behandelt werden und das heißt alle brauchen eine Chance an den wichtigsten Dingen teilhaben zu können. Steinbrück betont, dass in diesen 11 Jahre einiges erreicht wurde und es Besserungen gibt, aber es noch immer viel zu tun gibt. Als Beispiel führt auch er an, dass wir mehr bezahlbare Wohnungen benötigen, damit behinderten Menschen selbst entscheiden können, wo und mit wem sie leben möchten. Auch die Technik verändert sich. Die BSAG plant neue Busse und Bahnen. Hier soll gleich auf Barrierefreiheit geachtet werden. Es soll an Hörgeschädigt, Sehbehinderte, Rollis, aber auch Menschen mit Lernschwäche gedacht werden. Außenlautsprecher sind wichtig, damit, wie bereits zuvor angesprochen, Menschen, die optisch nicht erkennen können um welche

 

Linie in welche Richtung es sich handelt, so die Möglichkeit zu bieten, dass sie wissen, welche Linie einfährt und ob sie in die Richtige Richtung stehen. Auch die neuen Elektrobusse bergen die Gefahr der Geräuscharmut. Insbesondere bei langsamer Fahrt sind sie nicht mehr zu hören. So sind ältere Mensch, Kinder, Seh- und Hörbehinderte massiv gefährdet. Hier ist es notwendig, dass auf eine Akustik hingearbeitet wird, die in diesem Moment einen Unfall verhindern soll. Er wünscht sich Außenlautsprecher, die beim einfahren mitteilen, welche Linie einfährt und was ihr Ziel ist.

 

 

Herr Dr. Steinbrück spricht angemessene Vorkehrungen nach der Behindertenrechtskonvention an. Als Beispiel führt er zum Thema Angemessenheit folgendes an: Ein Kind möchte in eine Schule gehen, wo 3 Stufen das im Rollstuhlsitzende Kind am Einlass in die Schule hindern. Es ist daher gezwungen auf eine andere Schule zu gehen. Bei 3 Stufen ist es angemessen, eine Rampe zu installieren, um dem Kind die Möglichkeit zu geben, hier zur Schule zu gehen. Weiter führt er ein ganz neues Urteil des Bundesverfassungsgerichts an. Menschen haben einen Anspruch auf Schadensersatz, wenn ein Behindertenparkplatz nicht wirklich Barrierefrei ist, sondern mit Großpflaster bepflastert ist und einen Rollstuhl so behindert, dass die Fahrerin aus dem Rollstuhl gefallen ist. In einem konkreten Fall ist dies so geschehen. Die Stadt muss dafür sorgen, dass ein Behindertenparkplatz tatsächlich barrierefrei ist. Diese Frau hatte Anspruch auf Entschädigung. Viele Punkte zeigen, wo Barrierefreiheit noch nicht hergestellt ist und wo noch viel gemacht werden muss.

 

Insgesamt war es wieder eine sehr interessante Veranstaltung. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit uns so waren dieses Jahr weniger Menschen vor Ort als sonst. Der Stimmung konnte dies aber keinen Abbruch leisten